Mediation

Angewandte Konfliktlösung seit der Antike

Die Mediation ist eine sehr alte Form der Konfliktlösung, bei der eine neutrale Person, der Mediator, die Beteiligten dabei unterstützt, eine Lösung für ein gemeinsames Problem oder einen Streit zu finden. Bereits in der Antike haben Philosophen erfolgreich die Mediation zur Streitschlichtung eingesetzt.


Ziel der Mediation ist es, eine von allen Beteiligten akzeptierte Lösung für den Konflikt zu finden. Anders als dies bei Gerichtsverfahren oder Schlichtungen der Fall ist, bei denen Dritte die Lösung über die Köpfe der Beteiligten hinweg bestimmen, berücksichtigt die Mediation die jeweiligen Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten und führt zumeist zu einem von den Parteien besser akzeptierten Ergebnis.

Vielleicht helfen Ihnen die nachfolgenden Informationen bereits, sich für eine Mediation zu entscheiden. Oder rufen Sie mich doch einfach für ein Erstgespräch zur Mediation an.

1. Was ist Mediation? Mediation ist ein Verfahren, bei dem der Mediator den Parteien dabei hilft, sich miteinander über die vorhandenen Streitpunkte oder Probleme zu unterhalten und sie dabei unterstützt, eine eigene Lösung zu finden. Dabei ist wichtig, dass Mediation keine Therapie darstellt, sondern eine reine Gesprächsführungstechnik ist, die die Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit der Parteien fördert.

2. Wie unterscheidet sich Mediation von anderen Verfahren? Bei der Mediation sollen die streitigen Punkte von den Beteiligten selbst gelöst werden. Der Mediator hilft den Beteiligten bei der Gesprächsführung und achtet auf ein faires Verfahren, unterbreitet aber selbst keine Lösungsvorschläge oder gibt diese gar vor. Der Mediator befindet sich auf "Augenhöhe" mit den Beteiligten, anders als ein (Schieds-)Richter oder Schlichter, der den Beteiligten seine eigene Rechtsmeinung und letztlich auch Entscheidung auferlegt.

3. Wann ist Mediation sinnvoll? Mediation ist sinnvoll, wenn es darum geht, ein ansonsten üblicherweise langes, kostspieliges und vor allem im Ausgang völlig unvorhersehbares Gerichtsverfahren zu vermeiden. Aber auch wenn die langfristigen Beziehungen zwischen den Beteiligten geschont werden sollen, wie beispielsweise innerhalb der Familie oder in der Nachbarschaft, ist die Mediation eine gute Alternative.

4. Woher weiß ich, ob Mediation der richtige Weg für mich ist? Wenn Sie lieber eine eigene Lösung für ihr Problem finden möchten und nicht auf die Entscheidung eines Dritten angewiesen sein wollen, ist die Mediation das Richtige für Sie, denn anders als im Gerichtsverfahren wird Ihnen die Lösung nicht durch einen Dritten auferlegt.

5. Bei welchen Streitigkeiten ist eine Mediation sinnvoll? Neben ihrer häufigen Anwendung in der Wirtschaft bieten sich vor allem Familien-, Nachbarschafts- oder Erbschaftsstreitigkeiten für eine Mediation an. Grundsätzlich kann in der Mediation für fast jede Streitigkeit eine Lösung gefunden werden.

6. Was kostet Mediation – auch im Vergleich zu Gerichtsverfahren? Anders als bei Gerichtsverfahren, die sich nach dem Streit- oder Gegenstandswert richten, wird bei der Mediation üblicherweise auf Stundenbasis abgerechnet. Die Kosten bestimmen sich somit nach der Dauer der Mediation.

7. Ist Mediation schneller als ein Gerichtsverfahren? In den meisten Fällen ja. Selbst aufwendige Mediationen lassen sich oft innerhalb weniger Wochen abschließen. Der zeitliche Rahmen wird dabei immer von den Beteiligten gemeinsam mit dem Mediator bestimmt.

8. Wie lange dauert eine Mediation? Die Dauer der Mediation richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie dem Umfang der zu lösenden Probleme und dem Eskalationsgrad, d.h. wie stark die Beteiligten uneins sind. Viele Mediationen können jedoch in wenigen Sitzungen durchgeführt werden, einige sogar in nur einer einzigen Sitzung.

9. Was muss ich zur Mediation mitbringen? Die Bereitschaft sich mit dem Streitthema und dem Konfliktpartner auseinanderzusetzen sowie alle Unterlagen, die für Sie und Ihren Konfliktpartner für eine Entscheidungsfindung relevant sein könnten.

10. Ist der Mediator zur Verschwiegenheit verpflichtet? Wie auch der Rechtsanwalt ist der Mediator zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Sollte die Mediation scheitern und ein Gerichtsverfahren folgen, hat der Mediator zudem ein Zeugnisverweigerungsrecht, sofern ihn nicht sämtliche Beteiligte von der Verschwiegenheit entbinden.

11. Mediation = Rechtsberatung? Nein. Anders als bei der anwaltlichen Tätigkeit, bei der der Anwalt Interessenvertreter einer einzigen Person ist, ist der Mediator eine neutrale Person, die nicht gleichzeitig rechtlich beraten kann, ohne seine Neutralität zu gefährden. Gegebenenfalls ist eine begleitende anwaltliche Beratung zu bestimmten Rechtsfragen erforderlich, z.B. bei der Berechnung von Unterhalts- oder Zugewinnausgleichsansprüchen.

12. Was steht am Ende der Mediation? Ziel der Mediation ist eine Abschlussvereinbarung durch die der Streit behoben wird. So wird beispielsweise bei einer Scheidungsmediation regelmäßig eine Scheidungsfolgenvereinbarung vorbereitet, die später bei einem Notar unterzeichnet wird.

13. Schließt Mediation eine spätere gerichtliche Auseinandersetzung aus? Ziel der Mediation ist es, den Rechtsstreit zu vermeiden. Sollte wider Erwarten die Mediation scheitern, so steht sie einem Gerichtsverfahren nicht im Weg.

14. Gibt es Kostenzuschüsse vom Staat für eine Mediation, z.B. bei Bedürftigkeit? Etwas Vergleichbares wie die Prozesskostenhilfe gibt es für die Mediation leider noch nicht. Der Staat will zwar einerseits die Gerichte durch die Mediation entlasten, ist aber nicht bereit, Geld dafür zur Verfügung zu stellen.